Tokyo 2020: FROX unterstützt Swiss Paralympic auf dem Weg zu den paralympischen Spielen

FROX AG
11.12.2018

Swiss Paralympic unterstützt den Schweizer Behindertenspitzensport und selektioniert Sportlerinnen sowie Sportler für Paralympics, Welt- und Europameisterschaften. Auch in diesem Jahr fördert die FROX AG die Swiss Paralympic mit einer Spende. Zum anstehenden Jahreswechsel ist das eine gute Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen der Organisation zu blicken. Ein Gespräch mit Conchita Jäger, Generalsekretärin des Swiss Paralympic Committee.

Frau Jäger, Sie sind seit Juni 2017 für Swiss Paralympic im Einsatz. Wie sieht Ihre Arbeit aus? Wofür sind Sie zuständig?

Mein Zuständigkeitsgebiet ist vielfältig: Nebst der operativen Führung der Geschäftsstelle und der damit verbundenen administrativen Tätigkeiten sowie der entsprechenden Verantwortung gehören die Mittelbeschaffung, das Sponsoring, das Marketing, PR, die Öffentlichkeitsarbeit, das Personalwesen, die Vertretung der Schweiz in internationalen Gremien, die Zusammenarbeit mit den beiden Trägerverbänden PluSport und Schweizer Paraplegiker-Vereinigung sowie dem Stiftungsrat, die Planung und Koordination der Beschickungen, die Koordination der sporttechnischen und sportmedizinischen Kommissionen, der Selektionsprozess, das Controlling, das Branding und unzählige weitere Tätigkeiten zu meinen täglichen Aufgaben.

Bei Swiss Paralympic dreht sich alles um Sport, Leidenschaft und Performance. Was treibt die Sportler an?

In erster Linie die Liebe zum Sport und zur Bewegung. Die Sportler wollen das Beste aus sich herausholen und aufzeigen, dass Grenzen überwunden werden können – das Unmögliche möglich machen. Gerade im Para-Sport hat dies eine enorme Bedeutung. Nicht aufgeben, auch unter den schwierigsten und widrigsten Bedingungen, die das Leben manchmal bereithält, ist für jeden Para-Sportler etwas sehr Bedeutungsvolles. Das gibt ihnen Ziele, für deren Erreichung sie bereit sind, einen enormen Aufwand und viele Entbehrungen auf sich zu nehmen. Die Erlangung der höchsten sportlichen Ehre ist für jeden Para-Sportler ein grosser Traum.

Swiss Paralympic Abassia Rahmani Swiss Paralympic Goldmedaillen
Swiss Paralympic Rollstuhlsportler Swiss Paralympic Rollstuhlfahrer

Welche Meilensteine hat Ihre Organisation im Jahr 2018 erreicht und welche Ziele haben Sie für 2019?

2018 standen die parlaympischen Winterspiele von PyeongChang im Vordergrund. Hier haben wir uns minutiös darauf vorbereitet, um unseren Athleten die bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten zu können. Mit drei Goldmedaillen haben wir unser Ziel erreicht. Obwohl 2019 kein paralympisches Jahr ist, wird es uns trotzdem stark fordern. Es stehen 11 Welt- und eine Europameisterschaft in verschiedensten Disziplinen an, die gut vorbereitet sein müssen. Danebst laufen bereits die Vorbereitungen für die Sommer-Paralympics von Tokyo 2020 auf Hochtouren. Da bei uns – im Gegensatz zu den Olympischen Spielen – die Sommerspiele grösser als die Winterspiele sind, wird Tokyo 2020 für uns eine ganz spezielle Herausforderung.

Gibt es besondere aktuelle Projekte?

Der Fokus liegt ab 2019 ganz klar bei den paralympischen Spielen von Tokyo 2020. Da unsere Ressourcen leider sehr begrenzt sind, möchten wir versuchen, mit speziellen Massnahmen über unsere Social-Media-Plattformen den Para-Sport in der Schweiz bekannter zu machen, um so den Athleten ein noch besseres Umfeld ermöglichen zu können. Dies ist sehr wichtig, weil die internationale Para-Sport-Szene in den letzten Jahren stark aufgeholt hat. In der Schweiz gibt es praktisch keine Profi-Athleten. Bis auf ganz wenige Ausnahmen müssen alle einer Erwerbstätigkeit nachgehen, was sich wiederum einschränkend auf die Trainingsmöglichkeiten auswirkt. Hier besteht gegenüber dem Ausland ein grosser Nachholbedarf. Wir unterstützen deshalb unsere Athleten auch aktiv bei der Suche nach Individualsponsoren.

Swiss Paralympic Team Swiss Paralympic Rollstuhlsport

Mit unserer Spende möchten wir Menschen unterstützen, die mit Leidenschaft ihre Ziele verfolgen. Wie gehen Sie mit unserer und ähnlichen Spenden um? Wofür werden diese Gelder eingesetzt?

Die Spenden werden in erster Linie für die Organisation und die Finanzierung der paralympischen Spiele, der Welt- und Europameisterschaften eingesetzt. Nebst den gesamten logistischen Kosten wie Reise, Unterkunft, Verpflegung, Transport etc. fallen im Para-Sport relativ hohe Betreuungskosten an. Die Sicherheit der Athleten hat oberste Priorität. Zusätzlich sind bei uns die Transportkosten nicht zu unterschätzen. Wir haben nebst den Sportgeräten insbesondere durch die Rollstühle viel Material, das verfrachtet werden muss. Danebst finanzieren wir selbstverständlich auch sämtliche Startgelder, die gesamte Wettkampfbekleidung wie auch die Grundausrüstung von Athleten und Staff, kümmern uns um die Lizenzierungen und investieren in gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit. Diese gewinnt immer mehr an Bedeutung, um den Para-Sportlern auch die gebührende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdienen.

Besonders wichtig ist uns auch die Nachwuchsförderung. Wir geben jungen Athleten die Chance, an Grossanlässen wie beispielsweise die Junioren-Leichtathletik-Weltmeisterschaft teilzunehmen und so wichtige Wettkampferfahrung zu sammeln. Der Para-Sport hat in den letzten Jahren eine enorme Professionalisierung erfahren. Mittlerweile gibt es 24 Sommer- und 6 Wintersportdisziplinen. Diese Entwicklung ist natürlich sehr erfreulich, denn sie zeigt, dass der Behindertensport weltweit auf dem Vormarsch ist. Gleichzeitig fordert uns das sehr, denn wir sind ein sehr kleines Team. Die Mittelbeschafftung ist eine der grössten Herausforderungen. Aus diesem Grund sind wir um jede Spende sehr froh. Ich möchte an dieser Stelle der Firma FROX AG ganz herzlich für ihre Treue und ihr grosszügiges Engagement zu Gunsten des Schweizer Para-Sports danken!

Herzlichen Dank für dieses Interview. Wir wünschen Ihnen und allen Paralympic-Sportlern weiterhin viele Erfolge!

 

Anmerkung: Wegen der Corona-Pandemie (COVID-19) wurden die 32. Olympischen Sommerspiele und die 16. Sommer-Paralympics von Tokyo 2020 auf das Jahr 2021 verlegt.

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