Digitalisierung und digitale Transformation: Was ist der Unterschied?

FROX AG
24.01.2023

In diesem Blogartikel beschäftigen wir uns mit dem Begriff der Digitalisierung und der digitalen Transformation. Als IT-Experten haben wir einen besonderen Bezug zum digitalen Wandel und geben Ihnen mit Praxisbeispielen einen Einblick in unsere Kundenprojekte. Lesen Sie hier, was Digitalisierung ist und was digitale Transformation bedeutet – und worin der Unterschied besteht.

Die Schweiz ist digital

Platz 5 von 63! Im IMD World Digital Competitiveness Ranking 2018 lesen wir, dass die Schweiz zu den digital wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt gehört und im Vergleich zum Jahr 2017 drei Plätze gutmachen konnte. Digital sind wir also ganz schön fit. In der Liste vor uns tummeln sich daher «nur» Dänemark (Platz 4), Schweden (Platz 3), Singapur (Platz 2) und die USA (Platz 1). Nicolas Bürer von Digital Switzerland sieht jedoch noch einen deutlichen Aufholbedarf, so etwa im Bildungsbereich (Primar- und Sekundarschule). Wir stellen indessen fest, dass noch Uneinigkeit über die Definition des Begriffs Digitalisierung herrscht. Es ist uns daher ein Anliegen, einmal genauer zu erklären, was Digitalisierung bedeutet und was wir als IT-Unternehmen mit über 20 Jahren Erfahrung darunter verstehen.

Digitalisierung vs. digitale Transformation: Was ist der Unterschied?

Mit unseren kundenspezifischen Lösungen leisten wir einen aktiven Beitrag zur digitalen Kompetenz der Schweiz. Bevor wir ins Detail gehen, müssen wir aber zunächst eine Begriffsunterscheidung vornehmen, denn neben der Digitalisierung gibt es auch die digitale Transformation. Doch was ist damit gemeint?

Digitalisierung bedeutet – streng genommen – das Umwandeln von analogen Informationen in digitale Formen. Diese ursprüngliche Definition ist im jetzigen Sprachgebrauch jedoch überholt. Heute versteht man darunter Aktivitäten, Prozesse und Produkte, die mittels digitaler Technologien umgesetzt oder bereitgestellt werden. Das kann das Verwenden von E-Mail und Push-Nachrichten statt Geschäftsbriefe, ein Online-Shop statt eines Ladengeschäfts oder die automatische Bezahlung statt dem Versenden von Rechnungen sein. Vorteil: Ein digitalisiertes Unternehmen kann durch den Einsatz digitaler Technologien deutlich effizienter arbeiten, z. B. günstiger und schneller produzieren oder verkaufen und doch weiterhin in seinem angestammten Geschäftsmodell tätig sein.

Der Begriff digitale Transformation beschreibt in der Regel den Vorgang, wenn nicht nur das bestehende Geschäftsmodell durch Digitalisierung optimiert wird, sondern sich auch das Geschäftsmodell selbst wesentlich verändert, also transformiert wird.

Als Beispiel für diesen Unterschied mag die Musik- und Videobranche dienen: Eine klassische Videothek, die in eine Medienverwaltungssoftware investiert, betreibt Digitalisierung. Den Aufbau einer Streaming-Plattform im Web würde man als digitale Transformation bezeichnen. Letzteres ist für ein Unternehmen deutlich anspruchsvoller.

Digitalisierung heisst Weiterentwicklung

Mit der Digitalisierung wollen wir also Aufgaben, die zuvor manuell ausgeführt wurden, teilweise oder vollständig automatisieren. Dadurch lassen sich u. a. Prozesse optimieren, Fehler minimieren und Kosten einsparen. Wertvolle Zeit und Ressourcen können dann in andere Unternehmensbereiche investiert werden.

Digitale Transformation heisst Veränderung

Werden neue digitale Geschäftsmodelle entwickelt, die einen so grossen Einfluss auf das gesamte Unternehmen haben, sodass sich z. B. neue Dienstleistungen bilden und die Wertschöpfungskette eines Unternehmens nachhaltig verändert, hat eine digitale Transformation stattgefunden. Das sind weitreichende Folgen, die Unternehmen wachsen, Umsätze steigen und Marktpositionen stärken lassen.

Digitalisierung im Alltag

Am Ende des Tages sind wir von FROX nicht nur Wegbegleiter für unsere Kunden, sondern selbst End-User und nutzen zahlreiche digitale Lösungen. Wir erleben den digitalen Wandel und damit die Vernetzung von Mensch, Maschine und Technologie in vielen Bereichen, etwa dann, wenn wir Paketlieferungen online verfolgen, unsere Social-Media-Kanäle pflegen, sämtliche Bio-Daten mit Fitnesstrackern überwachen oder mit Chat-Bots «reden». Die Speicherung von Informationen, deren Weiterverarbeitung und der daraus resultierende Erkenntnisgewinn sprechen für die verschiedenen Technologien der Digitalisierung, für die wir uns täglich begeistern.

Digitalisierung: Pro und Kontra

Fällt das Wort Digitalisierung, scheiden sich die Geister: Während Kritiker vor einer Übernahme durch Roboter sowie Maschinen und Personalentlassungen warnen, betonen Befürworter die Vorteile, die eine digitale Zukunft mit sich bringt – dazu zählen geänderte Jobprofile dank Kompetenzerweiterung und sogar neue Arbeitsplätze, z. B. in den Medien und in der Telekommunikationsbranche. Digitalisierung per se bedeutet also nichts Schlechtes, sondern steht auch für Fortschritt und Chancenvielfalt. Zugegeben, auch wenn Maschinen Routineaufgaben oder Standardprozesse übernehmen, wird der Mensch nicht ersetzt. Er kann sich dann beispielsweise auf kognitive Aufgaben fokussieren, die nicht substituierbar sind. Wichtig ist, dass nicht alle Branchen über einen Kamm geschert werden und digitale Prozesse je nach Unternehmen sinnvoll und gewollt sind. Digitalisierung macht nämlich dann Sinn, wenn sie zu mehr Effizienz im Unternehmen führt, Umsätze steigert und die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden sicherstellt.

Digitalisierung im Unternehmen: Kundenbeispiele

Mit mehr als 201 Millionen Treffern in Suchmaschinen ist die Digitalisierung in aller Munde, ebenso die digitale Transformation – über 65 Millionen Suchergebnisse auf einen Schlag. Das zeigt, dass ein grosses Interesse an umfassenden Veränderungen in etablierten Geschäftsbetrieben besteht. Das ist durchaus positiv zu verstehen, denn die Digitalisierung bringt Verbesserungen mit sich, die zur Weiterentwicklung eines Unternehmens beitragen. Und wer will sich denn nicht weiterentwickeln und besser werden?

In unserem Geschäftsfeld geht es darum, klassische Geschäftsprozesse und Services mittels IT-Lösungen zu automatisieren. Dabei bereiten wir unsere Kunden auf ihren digitalen Wandel vor und unterstützen sie mit Know-how und neuen Technologien. Wenn es um die Automatisierung von Geschäftsprozessen geht, entwickeln wir kundenspezifische Applikationen, die sich auf zentrale Unternehmensziele fokussieren: mehr Effizienz durch schlanke Prozesse, weniger Fehler, Zeitersparnis und Entlastung der Mitarbeiter. Gleichzeitig haben wir aber auch die Mitarbeiterzufriedenheit und eine positive User Experience im Blick. Wenn wir unsere Kunden beraten, hinterfragen wir immer bestehende Prozesse und entscheiden anhand von Zielvorgaben, wie diese Prozesse digitalisiert werden sollen.

Kundenprojekte von FROX

Einen Einblick in unsere spannenden Automatisierungs- und Prozessdigitalisierungsprojekte erhalten Sie in unseren Kundenprojekten. Eine Auswahl zeigen wir Ihnen hier:

Beispiel 1: Bell Food Group – Einführung der ServiceNow-Plattform

Die Bell Food Group AG setzt bei ihrer Digitalisierung auf die leistungsstarke, cloudbasierte Plattform von ServiceNow, einer der weltweit führenden Anbieter von Enterprise-Service-Management-Lösungen. Als Implementierungspartner unterstützen wir die Bell Food Group dabei, die unterschiedlichen Prozesse, Applikationen, Systeme und Mitarbeitenden auf einer einheitlichen Plattform zusammenzubringen und ihr ITSM mit ServiceNow zu optimieren.

Mit der ServiceNow-Plattform werden komplexe Aufgaben und Prozesse vereinfacht und eine einheitliche Datenbasis geschafft, sodass Fehler und Leerläufe verhindert, die Qualität der IT-Dienstleistungen sowie Produktivität erhöht und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Kunden der Bell Food Group gesteigert wird.

Beispiel 2: Swisscom (Schweiz) AG – Prozessdigitalisierung mit Camunda und ITSM

Für die Swisscom (Schweiz) AG haben wir eine Applikation auf der Basis von Java, React und der Camunda BPMN Engine entwickelt, mit der in einem Low-Code-Ansatz Schnittstellen-Services definiert und verwaltet werden können, um sie nahtlos in der Camunda BPMN Engine zu nutzen. Das erlaubt der Swisscom, einen grossen Teil ihres «Custom-Code» effizient von der ITSM-Plattform auf die Camunda-Plattform auszulagern. Das Resultat sind effizientere und leichter beherrschbare Prozesse durch die Funktionalität der Camunda BPMN-Plattform sowie eine Entschlackung der ITSM-Standard-Plattform, wodurch kürzere Upgrade-Zyklen sowie ein zuverlässigerer Betrieb bei reduziertem Betriebsaufwand möglich sind.

Beispiel 3: die Mobiliar – Service Desk ohne Medienbrüche nahtlos integriert

Basierend auf dem FROX ITSM-JIRA Connector haben wir für die Mobiliar eine Lösung entwickelt, mit der das Unternehmen die Verwaltung von Tickets optimiert. Möglich macht dies eine Schnittstelle zwischen BMC Remedy und Jira. Dadurch werden Medienbrüche verhindert und Datensynchronität gewährleistet. In der Folge arbeiten der Service Desk und die Entwicklungsabteilung der Mobiliar effizienter zusammen und die Transparenz im gesamten Prozess ist gegeben.

Beispiel 4: BKW – Prozesslösung im Bereich Netzdienste mit Axon Ivy

Die BKW führt jährlich rund 700 Bauprojekte in den Bereichen Hoch-, Mittel- sowie Niederspannung und Netzanschlüsse durch. Dafür muss sie rund 3’000 Mutationsmeldungen inkl. aller Projektdokumente konsistent in mehreren Systemen nachführen. Bei der Digitalisierung dieser Mutationsprozesse setzt das Unternehmen auf Axon Ivy, eine weltweit führende Technologie für die Prozessautomatisierung. Als Implementierungspartner haben wir eine Prozesslösung im Bereich Netzdienste entwickelt, die die Verarbeitung von Mutationsmeldungen bei Projekten im Leitungsbau unterstützt, sodass eine zeitnahe und vollständige Dokumentation der neuen Netzinfrastrukturen sichergestellt werden kann. Dank digitalisiertem Dokumentenhandling reduziert sich der Erfassungsaufwand von Daten signifikant und die durchgängige Prozessführung garantiert dabei eine hohe Datenqualität.

Beispiel 5: Gebäudeautomatisierung und Brandschutz – IoT-Plattform

Bei diesem Kunden aus dem Bereich der Gebäudetechnologie stand die Entwicklung einer in der Cloud betriebenen IoT-Plattform im Vordergrund, über die der Status von über 100’000 Endgeräten überprüft werden kann. Auf diese Weise werden die Störungen automatisch erfasst und können durch die Mitarbeiter umgehend aus der Ferne bearbeitet werden. Dadurch können Probleme schneller erkannt und gelöst werden, und die Service-Kosten sinken durch weniger Vor-Ort-Einsätze.

Analog in einer digitalen Welt?

Die Digitalisierung ist unser Geschäft. Das bedeutet jedoch nicht, dass alles zwingend automatisiert werden muss! Vielmehr ist es legitim, bestimmte Prozesse weiterhin manuell durchzuführen, als sie auf Biegen und Brechen zu automatisieren. Das ist eine wichtige Erkenntnis auf dem Weg zur Digitalisierung. Lesen Sie dazu auch unseren Blog-Artikel «Mit Digitalisierung beginnen: Darauf müssen Sie im Unternehmen achten – Do‘s and Don’ts», wenn Sie sich mit der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen näher beschäftigen möchten.

Persönliche Beratung zur Digitalisierung

Haben Sie Fragen zum Thema Digitalisierung oder benötigen Sie Hilfe bei einem konkreten Digitalisierungsprojekt? Gern stehen wir Ihnen dabei zur Seite und gehen mit Ihnen Schritt für Schritt in Ihre digitale Zukunft, denn Digitalisierung ist ein fortlaufender Prozess. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf, wir freuen uns auf Sie!

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Dr. Hanspeter Seiler, Head of Digitalization, FROX AG

Dr. Hanspeter Seiler

Head of Digitalization

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