ITIL und DevOps vereinen und IT stärken

FROX AG
18.11.2016

ITIL und DevOps müssen sich nicht zwingend im Weg stehen. Wir sind viel mehr der Meinung, dass ITIL und DevOps sich ideal ergänzen können und sollen. Unsere Erfahrungen zeigen, wie am besten die Stärken von ITIL und DevOps genutzen werden und wie eine positive Synergie zwischen den beiden Methoden geschaffen wird.

Zwei Geschwindigkeiten mit bimodalem IT-Betrieb

Bis ins Jahr 2017 werden gemäss Umfrage von Gartner 75 % aller Unternehmen ihre IT auf einen bimodalen Betrieb umgestellt haben. Ob es tatsächlich so viele Unternehmen sein werden, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass die Erwartungen in die bimodale IT hoch sind. Den Grund für die hohe Erwartungshaltung sehen wir in den aktuellen und künftigen Herausforderungen der IT-Abteilungen. Die Delivery wird stetig komplexer und eine höhere Serviceverfügbarkeit muss sichergestellt werden. Gleichzeitig muss schneller auf Anforderungen aus dem Business reagiert werden. Unternehmen brauchen somit beides: Agilität, um schnell neue Ideen umzusetzen und Ordnung, damit alles unter Kontrolle bleibt. Oder anders gesagt: mit Mode 2 treiben wir mit Speed Innovationen voran und mit Mode 1 wird die Stabilität und Effizienz der IT gewährleistet.

ITIL hat unter anderem seine Stärken in Mode 1. Mit einer klaren Definition der Prozesse und einer Plattform, um IT-Service-Prozesse zu überwachen und zu managen, wird die Effizienz und Kostenstruktur der IT optimiert. In Mode 2 ist Tempo gefragt, was wiederum für DevOps spricht. Innovationen können auf diese Weise mit agilen Arbeitsmethoden und Prototyping vorangetrieben werden.

Ordnung schaffen

In einem dynamischen DevOps-Umfeld fallen unweigerlich viele Änderungswünsche an. Mit bewährten ITIL-Prozessen wie dem Change Management lassen Sie die Änderungen einfach und geordnet bewältigen. Vorausgesetzt, die Change-Management-Prozesse werden auf die neuen Gegebenheiten angepasst und entsprechend vereinfacht.

Ordnung zu schaffen ist auch in DevOps-Umgebungen entscheidend. Ansonsten können die Mengen an Change Requests nicht effizient bearbeitet werden. Gerade bei komplexen Systemumgebungen sind Changes die häufigste Ursache für grobe Systemausfälle. Daher sollten Prozesse etabliert werden, um die Erfolgsquote zu erhöhen und das Ausfallrisiko zu reduzieren.

Mehrwert sichtbar machen

Dem puristischen DevOps-Anhänger wird beim Gedanken an das dokumentationsintensive ITIL Framework wohl ganz mulmig zumute und es braucht gute Argumente, um bestehende Vorurteile zu beseitigen. Einerseits muss klargemacht werden, dass ITIL nicht Bürokratie als Ziel hat. Wo dies der Fall ist, wurde das Framework nicht danach ausgerichtet, dem Kunden einen Mehrwert zu liefern und hat somit sein Ziel verfehlt. Zweitens ist bei DevOps die Automatisierung von Prozessen ein zentraler Aspekt. Automatisiert werden kann aber nur, was vorher definiert wurde. Mit ITIL als Framework lassen sich, wo notwendig, Prozesse strukturieren und nach sinnvollen Regeln definieren.

ITIL und DevOps sollten Mitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen, nicht behindern. Es lohnt sich daher, Zeit zu investieren, um die Methoden auf die Akteure und Prozesse auszurichten und den Mehrwert verständlich zu machen. Denn nur, wenn alle Beteiligten einen echten Nutzen erkennen, sind sie bereit, ihre wertvollen Erfahrungen aktiv einzubringen.

Pain Points erkennen und handeln

Um ITIL und DevOps gemeinsam betreiben zu können, müssen Hürden überwunden werden. Die Probleme zwischen ITIL und DevOps bestehen vor allem darin, wie man bisher ITIL in Unternehmen implementiert hat. Organisationen, die bereits ihr IT Service Management nach ITIL-Standards aufgebaut haben, müssen umdenken und diese gängigen Pain Points aus dem Weg räumen:

  • Unnötige bürokratische Strukturen innerhalb der IT-Organisation geschaffen.
  • IT-Organisation ist in Silos gegliedert (Entwicklung, Produktion, Betrieb und Infrastruktur), die eine agile Zusammenarbeit verhindern.
  • Timing und zeitliche Abstimmung muss den Anforderungen von DevOps angepasst werden. Beispielsweise braucht es tägliche statt wöchentliche CABs (Change Advisory Board). Auch muss die Kapazitätsplanung in kürzeren Zeitabständen geprüft werden.
  • Auswahl der IT Service Management Tools muss auf DevOps ausgerichtet sein.

Doch mehr gemeinsam

ITIL und DevOps haben im Grunde dieselben Ziele. Bei beiden Methoden ist der Mehrwert für den Kunden und die kontinuierliche Verbesserung zentral. Somit ist es nicht eine Frage von ITIL oder DevOps, sondern wie man aus beiden Methoden das Beste für seine Organisation herausholen kann. Voraussetzung für eine erfolgreiche Implementierung von ITIL und DevOps sind eine übergreifende Strategie der IT-Organisationen und die Bereitschaft für Wandel. ITIL und DevOps erfüllen dabei keinen Selbstzweck, sondern sollten so eingesetzt werden, dass der maximale Nutzen für ein Unternehmen geschaffen werden kann.

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